Verhext: Hintergründe des Hexenwahns

Verhext: Hintergründe des Hexenwahns

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Im Verlauf der berühmten Hexenprozesse aus dem Jahr 1692 in Salem, Neuengland, wurden 20 Frauen und Männer hingerichtet. Die Psychologin und Historikerin Linda Caporeal vermutet einen direkten Zusammenhang zwischen der damaligen - über diesen Prozess weit hinausgehenden - Hexenhysterie und einer massiven Verseuchung durch Mutterkorn. Im Mittelalter führte von Mutterkorn befallenes Getreide immer wieder zu Massenvergiftungen ganzer Dörfer und Städte. Mutterkorn ist ein Pilz, der hauptsächlich in den Ähren von Roggen wächst und kaum zu erkennen ist. Symptome einer Mutterkornvergiftung, auch Ergotismus genannt, sind neben Durchfall, Erbrechen und Durchblutungsstörungen auch Krämpfe, Verwirrtheit und Wahnvorstellungen. Hervorgerufen werden diese durch das im Mutterkorn enthaltene Alkaloid Ergotamin, das auch zu den Bestandteilen des Halluzinogens LSD zählt. Zusammen mit dem Kribbeln infolge von Durchblutungsstörungen ergab sich das Krankheitsbild des damals den Hexen zugeschriebenen "Antoniusfeuers".